Neueste Erkenntnisse zur Klimaentwicklung

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Zusammenfassender Bericht zu den neuesten Erkenntnissen über die Klimaentwicklung seit dem Stand 31. Oktober 2017

Es werden immer weitere Fehlbewertungen in den Projektionen der Wissenschaftler zur Klimaentwicklung gefunden. Zu viele der getätigten früheren Annahmen bei der Erstellung der Berechnungsmodelle für die voraussichtliche Klimaentwicklung waren zu optimistisch. Jetzt, mit mehr Wissen und mit kritischerem Blick fällt es leichter, sie zu entdecken und zutreffender einzuordnen.

Nur hätte diese betont kritische Überprüfung bei der globalen Bedeutung der klimatischen Überwärmung schon vor zehn Jahren erfolgen müssen. Es gibt Indizien dafür, dass die fossilen Konzerne und die für sie tätigen Lobbygruppen dieses lange erfolgreich verhindert und so die ernste Gefährdung der Menschheit verharmlost haben, um ungehindert ihre Geschäfte betreiben zu können.
Von besonderer Bedeutung ist dabei die Rolle des Methans, als hoch potentem Schädiger der Atmosphäre. Die Wirkungen der Methan-Emissionen bei der Erdgasförderung – und besonders bei der Fracking-Erdgasförderung, wurden noch bis vor kurzem völlig unterschätzt. Auch daran haben die fossilen Konzerne mitgewirkt. Die EPA-Messungen in den Jahren 2012 und 2013 weisen viel zu geringe Methanwerte aus.
So wurde 2015 in Paris noch immer von völlig unbrauchbaren zu niedrigen Methangehalten in der Luft ausgegangen, die um mehr als eine Zehnerpotenz zu niedrig lagen.

Neue Untersuchungen der NASA haben im Januar gezeigt, dass die Methan-Emissionen aus der Kohlenwasserstoff-Förderung und besonders aus der Fracking-Erdgasförderung enorm sind. Die Förderindustrie und die Erdgas verbrennenden Industrien sind die Haupttreiber des starken Anstiegs der Methanemissionen in die Atmosphäre. Es wird jetzt mehr als deutlich, dass die Entscheidung der EU, Erdgas zum „Übergangsbrennstoff“ bis zur Energieversorgung ohne Kohlenstoff zu erklären, eine absolute Fehlentscheidung war. Die verstärkte Erdgasnutzung beschleunigt wesentlich die Erwärmung der Atmosphäre, die unbedingt verhindert werden muss.

Nachdem sich der Widerstand gegen die breite weitere Verwendung von Erdgas, als dem größten fossilen Klimaschädiger verstärkt, kommen acht Förderkonzerne plötzlich mit einer Vereinbarung zur Senkung der Methan-Emissionen in die Öffentlichkeit. Man gewinnt den Eindruck, dass damit verhindert werden soll, dass gesetzliche Maßnahmen zur Reduzierung erlassen werden. Natürlich ist alles freiwillig und selbstüberwacht vorgesehen.
Und solche Massnahmen kosten, sogar viel, aber von Kosten wird in der Vereinbarung der zunächst acht Konzerne nicht gesprochen. Man will in der Hauptsache prüfen und informieren.

In Summe stellt sich unsere Lage, unter Berücksichtigung der nun bekannten vorherigen Falscheinschätzungen, noch deutlich gefährdeter dar, als noch vor einem halben Jahr. Die Gefahren lauern global rund um den Globus. Die Meeresspiegel werden sich bis 2.100 deutlich anheben. Zwar werden die Prognosen für unterschiedliche Höhen abgegeben, seit aber klar ist, dass auch der östliche riesige Festlandgletscher der Antarktis zu tauen begonnen hat und sich zum Meer hin bewegt, werden Meerespiegelanstiege um etwa 11 bis 12 Meter bis 2.100 mindestens zu erwarten sein. Gerade in den letzten Wochen auftauchende „neue Berechnungen“, die nur einen Anstieg von circa 65 Zentimeter annehmen, sind stark in Zweifel zu ziehen. Von der fossilen Industrie in Auftrag gegebene Gutachten sind ein besonders beliebtes Mittel, eigene Ziele gegen die Interessen Dritter, meist der Bevölkerung, durch zu setzen.

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Wir dürfen uns erneut die Frage stellen, was denn Deutschland, als bedeutendes Industrieland mit hoher CO2-Abgabe in die Atmosphäre seit Dezember 2015 und der Unterschrift unter das Abkommen von Paris, dazu unternommen hat, um die selbst gestellten Klimaziele zu erreichen? In der Sache ist in diesen zwei Jahren wenig bis nichts geschehen – außer, dass Fracking- Erlaubnisgesetze erlassen wurden, die ab 2021 die großflächige Fracking-Förderung von Schiefergas ermöglichen. Und neuerdings plant man, wie zu hören ist, an der deutschen Nordseeküste neue LNG-Entladehäfen zu errichten.
Durch sie soll Flüssig-Erdgas zur Versorgung des deutschen Erdgasnetzes aus Nordamerika bezogen werden. Wir fördern also aktiv die verstärkte Nutzung von Erdgas und damit die verstärkte Erwärmung der Atmosphäre, anstatt aktiv den Ausstieg aus der Kohlenstoff-Verbrennung zu betreiben.

Mit jedem weiteren Jahr, das in der Wirkung unverändert verstreicht, kommt die Erde der Katastrophe näher und es wird immer weniger möglich, die starke Temperaturerhöhung der Atmosphäre noch einigermaßen durch Gegenmaßnahmen abzufangen.
Die kurzfristig wirksamste Aktivität wäre der Verzicht auf die Förderung und Verbrennung von Erdgas, noch überboten von dem Verzicht der Nutzung von Fracking-Erdgas, das zu LNG verflüssigt und auf dem Seewege zu den Abnehmern gebracht wird. Denn Fracking-LNG ist die Spitze der Schädigungswirkung, mehr als dreimal so schädlich wie die Verbrennung der Steinkohle zur Stromerzeugung.

Leider müssen wir erleben, dass Lobbyisten der fossilen Branche versuchen, auf die Politiker und Abgeordneten des Bundestages Einfluss zu nehmen und dass kritische Wissenschaftler und Bürger mit ihren begründeten Warnungen nur sehr selten Gehör finden. Die jetzt absehbare „Große Koalition“ aus SPD, und CDU/CSU lässt bisher auch durch keinerlei Signal erkennen, dass die Ernsthaftigkeit der Lage tatsächlich erkannt worden ist. Vielmehr wird postuliert, dass die massive Braunkohleverstromung in Deutschland unverzichtbar sei, mindestens noch 30 Jahre lang.

In den USA regiert ein Präsident und befreit die fossile Förderindustrie von möglichst allen „Fesseln“, die ihr wegen der vielen Großschäden nach und nach angelegt worden waren, um die Natur und die Menschen mehr zu schützen. Diese Industrie hat den Wahlkampf des Kandidaten Trump wesentlich mitfinanziert – und damit klare Wünsche verbunden. Die werden nun eingelöst, zum Nachteil der Menschen, zum Nachteil der Natur, zum Nachteil der herrlichen U.S.-Nationalparks, zum Nachteil der Arbeitssicherheit auf den Bohr- und Förderplätzen, zum Nachteil des Trinkwasserschutzes.

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Ein kleiner Lichtblick: Die Trump-Regierung hatte die noch unter Obama erlassenen Gesetze zur Reduzierung der Methan-Emissionen bei der Erdgasförderung und -Verteilung aufheben wollen. Ein kalifornisches Gericht hat jetzt gegen die Regierung entschieden und die Trump-Regierung dazu verurteilt, die Bestimmungen der Obama-Gesetze umzusetzen. Im Übrigen jedoch bewegt sich der zweitgrößte Umweltverschmutzer der Erde fast unbeirrt weiter auf dem Weg zur Klimakatastrophe.

Wir betroffenen Bürger haben daher allen Grund zu größter
Besorgnis.

Wachsamkeit, größte Wachsamkeit, ist angesagt.

Siehe dazu auch „Die bedrohlichen Nachrichten nehmen weiter zu!“ vom 31.10.2017

 

 

Volker Fritz
im AK Fracking Braunschweiger Land

 

 

–> Die verschiedenen Informationen stammen aus folgenden Quellen:

Die verschiedenen Informationen stammen aus folgenden Quellen:

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