Uranmüllexporte Gronau-Russland

– Russísche-niederländische-deutsche Kundgebung in Gronau

– Heute Mahnwachen gegen Uranmülltransporte

 

Rund 100 Atomkraftgegner*innen aus dem Münsterland, Niedersachsen, den Niederlanden und aus Russland haben am gestrigen Sonntag (17. November 2019) in Gronau/Westfalen das sofortige Ende der Uranmüllexporte von der Urananreicherungsanlage Gronau nach Russland sowie den Ausstieg Deutschlands aus der Urananreicherung gefordert.

Am heutigen Montag (18. November 2019) finden in Gronau, Münster, Drensteinfurt, Hamm und Enschede Mahnwachen gegen die bevorstehende Abfahrt eines neuen Uranmüllzugs mit 600 Tonnen abgereichertem Uranhexafluorid (UF6) aus Gronau statt; die Speziallokomotive ist bereits auf dem Weg nach Gronau. Zudem plant der Urananreicherer Urenco auch LKW-Transporte mit weiteren 300 Tonnen abgereichertem UF6. Sowohl Uranzug wie LKWs fahren zum Hafen von Amsterdam, wo die Verschiffung nach St. Petersburg stattfindet. Zielort ist die Uranfabrik Novouralsk bei Jekaterinburg. Die Mahnwache vor der Urananreicherungsanlage in Gronau hat bereits um 8 Uhr begonnen.

„Wir fordern von Urenco und deren deutschen Anteilseignern RWE und EON die sofortige Einstellung der verantwortungslosen Uranmüllexporte. Russland ist nicht die Atommüllkippe für Nordrhein-Westfalen. Auch die Bundesregierung muss im trinationalen Aufsichtsgremium für Urenco endlich ein Veto gegen die Billig-Abschiebung des Uranmülls einlegen“, erklärte Vladimir Slivyak, Ko-Vorsitzender von Ecodefense.

„Schon 2009 mussten Urenco, RWE und EON nach internationalen Protesten einen Rückzieher machen. Dass die neuen Exportverträge so lange geheimgehalten worden sind, zeigt, dass die drei Atomfirmen genau wissen, dass es sich nicht um neutrale Wertstofftransporte handelt, sondern um dubiose und potenziell strafbare Atommüllexporte. Das ist ein Skandal, der belegt, wie wichtig der umfassende Atomausstieg für Deutschland ist. Wir unterstützen deshalb unsere russischen Partnerorganisation solidarisch und werden unsere Proteste ausweiten“, ergänzte Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

Die heutigen Protest-Mahnwachen finden an folgenden Orten statt:

Gronau: UAA, seit 8 Uhr

  • Münster: Hbf, ab 10.45 Uhr
  • Drensteinfurt: Bhf, ab 12.30 Uhr
  • Hamm: Hbf, ab 13.30 Uhr
  • Enschede: Bhf, ab 17 Uhr

Rashid Alimov von Greenpeace Russland wird sich in Gronau an den Protesten beteiligen, Vladimir Slivyak von Ecodefense Moskau in Münster.

Infos zu den Transportrouten für das Gronauer Uran:

Nach bisherigen Informationen wird es heute wieder einen gesplitteten Urantransport per Bahn (600 t UF6) und per LKW (weitere 300 t UF6) geben:

  • Per LKW fährt der Uranmüll von Gronau über Enschede, Hengelo und Almelo auf der Autobahn zum Hafen von Amsterdam.
  • Per Bahn geht es zunächst von Gronau über Steinfurt nach Münster zum Güterbahnhof in Hamm, wo ein mehrstündiges Rangieren zu erwarten ist.

Von dort gibt es zwei mögliche Routen zur Weiterfahrt:

  • Nordroute: Hamm-Lünen-Waltrop-Recklinghausen-GE Buer-Gladbeck-Bottrop-Oberhausen-Wesel-Arnheim-Utrecht-Amsterdam
  • Südroute: Hamm-Unna-Hagen-Wuppertal-Düsseldorf-Mönchengladbach-Venlo-Eindhoven-Breda-Rotterdam-Amsterdam

Hinweis: Für den heutigen Montag ist in Münster in der Nähe des Hauptbahnhofs die Klärung eines Bombenverdachts angekündigt. Dadurch kann es nach Meldungen der Lokalmedien auch zu einer zeitweiligen Sperrung der Bahnstrecke kommen. Ob und wenn ja, welche Auswirkung dies auf den Urantransport haben wird, können wir zur Stunde nicht sagen. Die Mahnwachen finden alle wie geplant statt.

(Pressemitteilung: Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen)

Foto Startseite: aaa-West

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