US-Umweltaktivist Tom Clements in Jülich

Gespräche mit Ministerien und Mahnwachen geplant

Tom Clements, Direktor der US-amerikanischen atomkritischen Nichtregierungsorganisation „Savannah River Site Watch (NGO/SRS Watch) aus South Carolina kommt vom 19.Juli bis zum 22. Juli 2015 zum zweiten Mal nach Deutschland. Es geht immer noch um den von der Bundesregierung geplanten US- Export der 152 Castorbehälter aus dem Forschungszentrum Jülich (FZJ). Auf seiner Reise möchte Tom Clements mit verantwortlichen Ministerien das Gespräch suchen und im Schulterschluss mit dem überregionalen Bündnis gegen Castorexporte demonstrieren.

_TomTom Clements, Marita und Guido Boslar

 

Bundesforschungsministerium und NRW-Wissenschaftsministerium lehnen Gespräche ab

Das Jülicher Forschungszentrum und somit auch die 152 Castoren gehören zu 90 Prozent dem Bundesforschungsministerum und zu 10 Prozent dem NRW-Wissenschaftsministerium. Auch auf mehrfache Anfragen des Antiatomaktivisten Tom Clements antwortet das Ministerium für Wissenschaft von Ministerin Svenja Schulze (SPD) nicht. Auch das Bundesforschungsministerium von Ministerin Johanna Wanka (CDU) hat Tom Clements abgesagt. Dies allerdings mit einem freundlichen Schreiben. „Es ist beschämend, dass ausgerechnet die Anteilseigner der Diskussion mit Tom Clements ausweichen“, so Marita Boslar vom Aktionsbündnis „Stop Westcastor“. So liegt die Entscheidung über den Umgang mit dem Atommüll doch in den Händen dieser Ministerien, die auch Staatssekretäre in den Aufssichtsrat entsenden“, erklärt Marita Boslar weiter.

Bundesumweltministerium und NRW-Atomaufsicht zu Gesprächen bereit

Zu Gesprächen bereit sind hingegen das NRW-Wirtschaftsministerium unter Garrelt Duin (SPD), welches auch die NRW-Atomaufsicht stellt und das Bundesumweltministerium unter Barbara Hendricks (SPD). Allerdings haben diese Ministerien in der Vergangenheit immer wieder betont, dass sie sich nicht in die Diskussion einmischen wollen, sondern nur prüfen und absegnen, was das Forschungszentrum Jülich entscheidet. Dennoch will Tom Clements hier seine Bedenken gegen die Castorexporte in die USA vortragen. „Wir stehen hinter Tom Clements “, erklärt Michael Harengerd vom BUND NRW. „Es gibt keine schlüssigen Argumente für den Atommüllexport. Stattdessen brauchen wir schnell ein neues und möglichst sicheres Zwischenlager in Jülich“, so Michael Harengerd weiter.

Proteste in Jülich und Düsseldorf

Am 21. Juli 2015 wird Tom Clements gemeinsam mit den Aktivisten des Bündnisses gegen Castorexporte am Haupttor des Jülicher Forschungszentrums, Wilhelm-Johnen-Straße, eine Mahnwache abhalten. Die Protestveranstaltung beginnt um 15.30 Uhr. Anschließend findet dort eine Pressekonferenz mit dem Tom Clements und anderen AktivistInnen statt. „Wir werden noch oft wiederkommen. Wir lassen das FZJ nicht aus der Verantwortung“, so Marita Boslar.

Am 22. Juli.2015 wird von 11 Uhr bis 13 Uhr eine zweite Mahnwache, mit der Forderung nach einem Gespräch, vor dem NRW-Wissenschaftsministerium in Düsseldorf stattfinden. „Ministerin Svenja Schulze und ihre Rot-Grüne Landesregierung müssen endlich Verantwortung  übernehmen und den Zwischenlager-Neubau nach heutigen Erkenntnissen in Jülich vorantreiben“, so Peter Bastian, der die Münsterländer Anti-Atom-Initiativen im überregionalen Bündnis vertritt. Auch hier stehen die Aktivisten für Pressegespräche zur Verfügung.

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