Verbände gegen Laufzeitverlängerung: Doel und Tihange

Gemeinsame Pressemeldung

IPPNW Regionalgruppe Aachen, NABU-Stadtverband Aachen e.V. , TDRM Aachen , Initiative 3 Rosen e.V. (Aachen) , Greenpeace Aachen

Verbände gegen Laufzeitverlängerung der belgischen Atomreaktoren in Doel und Tihange

Aufruf zu Stellungnahmen im Rahmen der UVP zu Doel 1 und 2 – noch bis 1. Juli

Die Aachener Umweltorganisationen IPPNW, TDRM, 3Rosen, NABU und Greenpeace begrüßen es, dass Stadt und Städteregion aus Sorge um das Wohlergehen ihrer Bevölkerung eine Laufzeitverlängerung der Reaktorblöcke 1 und 2 des AKW Doel ablehnen und im Rahmen der zur Zeit laufenden grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) Stellung bezogen haben.

Belgien hatte 2015 beschlossen, die Laufzeit der beiden ältesten Reaktorblöcke des AKW Doel, um zehn Jahre bis 2025 auf dann insgesamt 50 Jahre zu verlängern. Belgien hatte dazu aber völkerrechtswidrig keine grenzüberschreitende UVP durchgeführt, wie es die Espoo-Konvention verlangt. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg hatte Belgien daher im Juli 2019 verurteilt, und Belgien muss nun diese UVP nachholen.

Da alle Bürgerinnen und Bürger im Umkreis von 1000 Kilometern um das AKW Stellung nehmen können, gilt dies auch für die Region. Die IPPNW-Regionalgruppe hat daher eine Musterstellungnahme erarbeitet die sie allen Bürgerinnen und Bürgern auf ihrer Webside zur Verfügung stellt, zu finden unter: aachen/ippnw.de

Die Verbände fordern allerdings, dass Stadt und Städteregion es nicht bei dieser Stellungnahme belassen. Auch die Laufzeitverlängerung des Reaktorblocks 1 im AKW Tihange, nur etwa 65 Kilometer von Aachen entfernt, wurde von Belgien nie einer grenzüberschreitenden UVP unterzogen. Ein Unfall dort, etwa auch durch einen Flugzeugabsturz einer schweren Frachtmaschine vom nahe gelegenen Flughafen Lüttich, würde die Region im schlimmsten Fall unbewohnbar machen, warnen die Verbände. Sie fordern daher Stadt und Städteregion, aber auch Land und Bund dazu auf, zum Schutz ihrer Bürgerinnen und Bürger auch gegen die Laufzeitverlängerung von Tihange 1 und gegen den Ausbau des Flughafen Lüttich mit allen rechtlichen Möglichkeiten vorzugehen.

Eine ausführliche Stellungnahme des NABU Aachen findet sich unter www.NABU-Aachen.de. Auch dort sowie bei den anderen Organisationen ist die Muster-Stellungnahme verlinkt.

Einsprüche gegen die Laufzeitverlängerung der beiden alten Reaktoren sind bis zum 1. Juli 2021 möglich. Die Adresse sowie die Adressen der zuständigen deutschen Ministerien finden Sie in der NABU-Stellungnahme.

Kommentare sind geschlossen