60 Jahre nach Majak-Katastrophe

Foto: pixabay

60 Jahre nach der Majak-Katastrophe: Kundgebung am 30. September  in Hannover – weitere Proteste im Oktober

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) erinnert an den 60. Jahrestag einer der bisher schwersten Atomkatastrophen. Sie ereignete sich am 29. September 1957 in Majak, in der ehemaligen Sowjetunion. Umweltgruppen haben am Samstag (30.09.2017) mit einer Kundgebung in Hannover an die Katastrophe erinnert. Die Aktion, die auch vor den aktuellen Gefahren der Atomenergie warnen soll, begann um 12 Uhr auf dem Opernplatz in Hannover.

Am 29. September 1957 führte in Majak eine Explosion zur Freisetzung großer Mengen radioaktiver Stoffe. Sie verteilten sich auf eine Fläche von über 20.000 Quadratkilometer. Erst nach etwa einer Woche wurde ein Teil der betroffenen Bevölkerung evakuiert. Acht Monate später wurden weitere Personen umgesiedelt. Anders als bei der Tschernobyl-Katastrophe (1986) waren die Folgen der radioaktiven Niederschläge der Majak-Katastrophe nicht so global zu spüren. So konnte die Katastrophe auch bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts weitgehend vertuscht werden.

http://www.atomunfall.de/1957-Majak-Kyschtym-Sowjetunion.shtml

Der BBU kritisiert, dass trotz der katastrophalen Warnungen von Majak, Tschernobyl und Fukushima noch immer Atomkraftwerke und sonstige Atomanlagen betrieben werden. Der Verband setzt sich international für den sofortigen Atomausstieg ein und spannt dabei einen umfassenden Bogen. Nach Angaben von BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz ist es „nicht hinnehmbar, dass beispielsweise in Afrika weiterhin Uran für den Betrieb gefährlicher Atomkraftwerke in aller Welt abgebaut wird, für deren Atommüll es weltweit keine sicheren Lagerplätze gibt“.

Kundgebung Samstag in Hannover

Mit einer Kundgebung haben AKW-Gegner am Samstag (30.09.2017) in Hannover auf dem Opernplatz an die Majak-Katastrophe erinnert und vor den Gefahren der Atomkraft gewarnt werden. Zur Teilnahme haben besonders Umweltgruppen aus dem Großraum Hannover aufgerufen. Bei der Kundgebung waren folgende Redebeiträge:
Peer Höcker (BUND Region Hannover)
Vladimir Slivyak (Ecodefence, Russland)
Peter Dickel (Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad)
Kerstin Rudek (Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg)
Hans-Peter Leiding (Kläger im Verfahren gegen das Land Niedersachsen/Rechtshilfefonds Atomerbe Grohnde)
Joachim Müller-Blanck (Regionalkonferenz AKW Grohnde abschalten)

Weitere Informationen dazu unter http://region-hannover.bund.net

Oktober: Proteste an der UAA Gronau und am AKW Grohnde

Am Sonntag (1. Okt. 2017) treffen sich traditionell – wie an jedem ersten Sonntag im Monat um 14 Uhr – Atomkraftgegner aus der Bundesrepublik und aus den Niederlanden zum Sonntagsspaziergang an der Urananreicherungsanlage Gronau. Die Anlage befindet sich in Westfalen in unmittelbarer Nähe zu Niedersachsen. Auch für diese Anlage, für die es keine Laufzeitbegrenzung gibt, fordert die Anti-Atomkraft-Bewegung die sofortige Stilllegung. http://www.enschedevoorvrede.nl

Und auch für den 21. Oktober wird bereits jetzt eine Anti-Atomkraft-Aktion vorbereitet, die ebenfalls im Grenzbereich von Niedersachsen und NRW stattfinden wird. Sie beginnt um 11.59 Uhr am Atomkraftwerk Grohnde. Bisher fordern 17 Kommunen und Landkreise von der Bundesregierung sowie vom Land Niedersachsen die beschleunigte Stilllegung des AKW Grohnde, davon 14 in Ostwestfalen-Lippe (OWL / NRW), in Niedersachsen bisher die Stadt Göttingen, der Landkreis Göttingen sowie die Stadt Bad Pyrmont. http://www.grohnde-kampagne.de/termine


PM (BBU)

Kommentare sind geschlossen